Weniger Auswahl bedeutet weniger Entscheidungsschwierigkeiten. Weniger im Kleiderschrank bedeutet weniger Zeit zu verschwenden mit der Frage „Was soll ich heute anziehen?“. Soweit der Grundgedanke.
Die ersten Schritte einer Capsule Wardrobe habe ich schon getan: ich habe vor ein paar Monaten meinen Schrank von allem befreit was ich nicht mehr trage. Aber so richtig drin bin ich noch nicht. Und da kam mir folgende Idee: Wann gibt es eine bessere Möglichkeit mit einer begrenzten Anzahl an Kleidungsstücken auszukommen, als im Urlaub? Da ist man so oder so eingeschränkt. Da es bei mir bald soweit war, habe ich mir also vorgenommen genau zu überlegen was ich mitnehme und wie viel.
Oft habe ich von einer bestimmten Anzahl von Kleidern gelesen, bei der man bleiben soll. Das habe ich so bisher nicht gemacht (Laaaaaaaangsam mit den jungen Pferden), aber im Urlaub bietet sich das an. Und daher habe ich das mal so gemacht: ich bin 28 Jahre, also 28 Teile. Was schließe ich beim Zählen aus: Unterwäsche, Schmuck, Sportsachen, Schlafsachen und meinen Mantel.
Was dann in den Koffer kam:
- 1 Cardigan
- 1 Poncho
- 1 Pullover
- 8 Oberteile (lange, kurze, T-shirts)
- 2 Röcke
- 5 Kleider
- 1 Jeans
- 4 Paar Schuhe (1 x Sandalen, 1 x Espadrilles, 1 x Ballerinas, 1 x weiße Turnschuhe)
- 3 Schals
- 2 Taschen
Geht doch eigentlich, habe ich beim aufschreiben gedacht. Beim Packen merkte ich schon die ein oder andere Unsicherheit. Was ist wenn das Wetter ganz anders ist als erwartet? Auch wenn 8 Oberteile wirklich nach viel klingt, war ich gerade an der Stelle unsicher, weil Oberteile auch nicht so viel Platz wegnehmen im Koffer. Aber darum ging es schließlich nicht.
Erleichterung bei der Entscheidung, mit einem kleinen Engpass.
Im Urlaub habe ich gemerkt, dass alles schon ganz gut funktioniert: Meine Sachen passen alle gut zusammen, harmonieren miteinander und es gibt morgens nicht viel Überlegungen was ich nun anziehen soll. Wobei ich im Urlaub natürlich auch weniger auf „Professionalität“ achte und eher lässige, schicke Kleidung trage. Mir sind auch einige Sachen aufgefallen, die ich das nächste Mal anders machen würde:
- 1 Paar Schuhe zu viel (3 Paar reichen: 1 x Schick, 1 x Bequem für die Stadt, 1 x Bequem für so)
- Die Sache mit dem Rock. Ich hatte einen Rock mit den ich zwar zwei mal anziehen wollte, aber nicht angezogen habe. Mal sehen wie die Zukunft dieses Rockes aussieht.
- Ich brauche mehr Cardigans. Ich hatte nur einen mit und ein zusätzlicher in einer anderen Farbe hätte mir sehr geholfen. Für mich sind die super (besonders auf Reisen), wenn man sich nicht sicher ist wie das Wetter ist oder den Tag über wird: Der ist schnell ausgezogen und in der Tasche verstaut. Also werde ich mich demnächst wohl auf die Suche begeben.
Ich kann diese Warmdusch-Variante für eine Capsule Wardrobe auf jeden Fall empfehlen: Es gibt einem einen guten Einstieg in die Idee „Weniger ist mehr“. Es macht aber nur Sinn, wenn man sich vorher überlegt wie viel man mitnimmt und das dann durchzieht. Man sollte nicht, nur weil noch Platz im Koffer ist, doch noch zwei oder drei weitere Teile einpacken. In dem Fall nicht mogeln.
Mein persönliches Fazit ist sehr gut, ich bin zufrieden. Mal sehen wie sich dieser Versuch auf meine zukünftigen Kleidungsentscheidungen auswirkt. Nach dem Urlaub habe ich auf jeden Fall endlich auch die letzten Sommersachen aus der „Sommer-Kiste“ in den Schrank gehängt und die Winterpullis in die „Winter-Kiste“ gepackt. Hey Summer, here I come!