Vor kurzem habe ich das großartige Buch von Margaret Atwood Handmaids Tale fertig gelesen. Es ist auf jeden Fall sehr empfehlenswert: Spannend und hoch interessant. Es wird eine Welt beschrieben, die uns nicht so fern ist, wie wir vielleicht glauben. Irgendwo hab ich mal gehört, dass nichts dazu erfunden wurde: Alle Teile der Story sind irgendwo, irgendwann mal in dieser Welt so gewesen. Gruselig!

Eine Sache nur: ich habe es durch Zufall in deutsch und englisch und habe es dann auf deutsch fertig gelesen, da mir die Art der Sprache nicht auf der Zunge lag: daher habe ich diesen super Vergleich der cover vor mir: ein wundervolles kreatives Cover auf englisch, welches auf #sciencefiction anspielt und damit das Genre eben sehr gut trifft. Es ist nicht gegendert gestaltet. Es spricht einfach eine Gruppe von Menschen an die dieses Genre gerne lesen. Das deutsche Buch ist sehr anders. Mein Freund meinte es sieht aus als ob es ein Buch für Frauen über Frauen ist. Und, obwohl es natürlich um Frauen geht, ist die Story ja nicht nur für Frauen interessant! Außerdem (obwohl ich das Kunstwerk auf dem deutschen Cover mag) passt die Frau auf dem Cover NULL zur Story, ausgenommen, dass sie ein rotes Kleid an hat und einen weißen Kragen. In der Story dürfen Frauen keinen Lippenstift tragen und ihre Gesichter werden ständig verdeckt. Was also soll das? Im Buch wird eine große Gesellschaftskritik betrieben, das ist doch auch für Männer interessant. Oder ist George Orwell auch nur für Männer?

Die Wahl der Schrift auf dem deutschen Buch macht es leider auch nicht besser: viel mehr unterstützt sie den Charakter des Bildes und deutet eher auf ein historischen Roman oder ähnliches hin. Was ich nicht verstehe ist: der Verlag will doch dass alle Leser*innen zufrieden sind. Wenn jemand einen historischen Roman lesen will und dann diese Story bekommt, fühlt der sich doch fehlgeleitet. Und jüngere Personen greifen im Zweifel gar nicht zu diesem Buch, obwohl es auch gerade eine supercoole Serie zum Buch gibt (sagt mein großartiger Bruder). Verliert man so nicht das richtige Publikum? Also was hat sich die gestaltende Person dabei gedacht? Bzw. Was denkt sich der Verlag dabei? Ich verstehe es nicht.

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